Nachhaltigkeitswettbewerbe auf Sinnsuche
Für Unternehmen ist die Bekanntheit und Exklusivität von Nachhaltigkeitspreisen wichtig. Vor allem aber sollen sie einen Nutzen für die Kommunikation haben.
Foto: Daniel Hjalmarsson, Unsplash
Über 100 Nachhaltigkeitsawards für Unternehmen werden pro Jahr in Deutschland ausgeschrieben. Für Unternehmen ist es nicht einfach, den passenden, vor allem glaubwürdigen Wettbewerb zu finden, so das Ergebnis einer bundesweiten Unternehmens-Befragung der Universität Hohenheim in Stuttgart.
Transparenz der Vergabekriterien, das Renommee der Vergabeinstitution sowie die Bekanntheit des Preises sind für potenzielle Teilnehmer bei der Auswahl eines Wettbewerbs demnach besonders wichtig. Bekanntheitswerte von über 80 Prozent erreichen allerdings lediglich der Deutsche Nachhaltigkeitspreis, der Deutsche Umweltpreis, der BAUM-Umweltpreis sowie der Deutsche CSR-Preis. Insgesamt untersuchte die Studie 41 branchenübergreifende Nachhaltigkeits-Awards, die bundesweit verliehen werden.
Die Bekanntheit eines Wettbewerbs alleine reicht nicht aus. So ist zwar der CSR-Preis der Bundesregierung weniger bekannt (72 Prozent) als der Deutsche CSR-Preis (83 Prozent). Dennoch weckt der Preis der Bundesregierung das Interesse von knapp doppelt so vielen Unternehmen (21 Prozent) wie der Deutsche CSR-Preis (12 Prozent).
Der Staatspreis unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales will besonders verantwortungsvolles Unternehmenshandeln auszeichnen und Anreize setzen: Alle teilnehmenden Unternehmen erhalten Einzelauswertungen über ihre Nachhaltigkeitsleistungen, um interne Verbesserungsprozesse anzuregen.
84 Prozent der Befragten schätzen Wettbewerbe, die nur an wenige Unternehmen verliehen werden und damit Exklusivität vermitteln. Preise, die verschiedene Nachhaltigkeitsdimensionen gleichermaßen berücksichtigen, werden positiver bewertet (88 Prozent) als Preise, die einen Schwerpunkt auf soziale (73 Prozent) oder ökologische (83 Prozent) Aspekte legen. Das gleiche gilt für Preise, die Unternehmen als Ganzes auszeichnen (89 Prozent) und nicht auf einzelne Produkte, Dienstleistungen oder Projekte (63 Prozent) beschränkt sind.
Verbände, Vereine und Stiftungen sind aus Sicht der Umfrage-Teilnehmer als Vergabe-Institution besonders attraktiv (82 Prozent), dicht gefolgt von staatlichen Institutionen (78 Prozent). Unternehmen schneiden als Vergabeinstitutionen bei den Umfrage-Teilnehmern hingegen deutlich schlechter ab. Lediglich 27 Prozent bestätigen, dass von Unternehmen verliehene Nachhaltigkeitspreise ihr besonderes Interesse wecken.
Für die große Mehrheit der Teilnehmer ist es wichtig, dass die Vergabeinstitution die Preisträger kommuniziert und ein Label oder Logo vergeben wird, das in der eigenen Kommunikation genutzt werden kann. Dagegen sind die Höhe des Preisgelds, eine Trophäe oder eine festliche Preisverleihung weniger ausschlaggebend.
Nach Einschätzung der Preisträger wirkt sich die Auszeichnung besonders positiv auf die öffentliche Wahrnehmung, auf Sympathiegewinn bei Kunden und die Motivation der Mitarbeiter aus. Positive Effekte auf die Nachhaltigkeit innerhalb des Unternehmens sehen die Gewinner ebenfalls. Diese fallen im Vergleich jedoch etwas geringer aus als die Effekte für die Unternehmenskommunikation.
An der Online-Befragung des Instituts für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre beteiligten sich knapp 200 Unternehmen aller Wirtschaftszweige und Unternehmensgrößen. Gefördert wurde die Studie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Kooperationspartner sind die Verbände B.A.U.M. e.V., Future e.V. und UnternehmensGrün e.V.
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